Fusarium sambucinum

Fusarium culmorum Sporen im Lichtmikroskop bei 400-facher Vergrößerung
Fusarium culmorum Sporen im Lichtmikroskop bei 400-facher Vergrößerung

Fusarium sambucinum hat eine weltweite Verbreitung im Boden und ist wie viele andere Fusarium-Arten eine bedeutende phytopathogene Art. Sie befällt viele Kulturpflanzen und wurde erstmalig als Pflanzenschädling bei Holunder beschrieben, welches in den Artnamen eingeflossen ist (Holunder = Sambucus). Derzeit ist Fusarium sambucinum der wichtigste Erreger der Trockenfäule bei Kartoffeln, da die Art im Gegensatz zu Fusarium solani eine Resistenz gegen das Fungizid Thiabendazol (TBZ) entwickelt hat. TBZ ist seit 1970 das am häufigsten genutzte Fungizid gegen Trockenfäule bei Kartoffeln im Lagerbereich nach der Ernte. Die Trockenfäule entwickelt sich aus dem Inneren der Kartoffelknolle heraus, nachdem der Schimmelpilz die Kartoffel durch einen Schnitt oder Schramme der Schale infiziert hat. Das Innere der Kartoffel färbt sich schwarz-braun und die Knolle trocknet aus und schrumpft zusammen. Der Befall findet meistens erst nach der Ernte statt, da die Schale der wachsenden Kartoffeln gewöhnlich intakt ist und der Schimmelpilz die unverletzte Schale nicht durchdringen kann.

Fusarium sambucinum kann aber auch nutzbringend eingesetzt werden. Mit Hilfe biotechnologischer Verfahren kann der Schimmelpilz zur Produktion von sog. "Single cell protein" genutzt werden. In einem fermentativen Prozess wird Fusarium sambucinum als Biomasse gewonnen und unter dem Produktnamen Quorn als Futtermittel verkauft. Zu diesem Zweck können nur toxinfreie Stämme genutzt werden, da Fusarium sambucinum wie andere Fusarium-Arten verschiedene Mykotoxine (Trichothecene, Diacetoxyscirpenol) produzieren kann.

Zur Gattung Fusarium gehören folgende Arten:

 

 

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