stachybotrys chartarum

Stachybotrys

Stachybotrys chartarum (atra)

Stachybotrys chartarum (atra) im Lichtmikroskop
Stachybotrys chartarum (atra) im Lichtmikroskop

Nach neuesten Beobachtungen in Laboratorien gehen von verschiedenen Mikroorganismen große Gefahren aus, so z. B. von Stachybotrys chartarum. In der Öffentlichkeit bekannt wurde dieser Pilz durch die so genannten "Cleveland Babies", von denen ein Baby nachweislich auf Grund einer Vergiftung mit diesem Schimmelpilz starb. Durch diesen spektakuläre Fall hat Stachybotrys viel Aufsehen erregt. Das wiederum macht es erforderlich, ihn etwas genauer darzustellen:

Stachybotrys unter dem REM Vergrößerung 2300-fach
Stachybotrys unter dem REM Vergrößerung 2300-fach

Stachybotrys chartarum ist ein weltweit verbreiteter Schimmelpilz. Er ist in der Lage, Stoffe mit gesundheitsschädigender Potenz, so genannte Mykotoxine (Pilzgifte) zu produzieren. Die von Stachybotrys chartarum produzierten Gifte gehören zur Gruppe der Trichothecene und können nicht nur durch Hautkontakt aufgenommen, sondern und vor allem über die Atemwege als toxinhaltige Stachybotrys-Sporen eingeatmet werden. Eine Reizung der Haut bzw. der Schleimhäute sowie eine Störung des Immunsystems ist die Folge, was bedeuten kann, dass allein der Aufenthalt in Räumen mit Stachybotrys-Befall ein Risiko für die Gesundheit beinhaltet.

Stachybotrys chartarum Schimmel nach Wasserschaden
Stachybotrys chartarum Schimmel nach Wasserschaden

Besondere Vorsicht ist geboten, wenn der Stachybotrys chartarum austrocknet, da dann die Sporen in die Luft gelangen können. Werden diese toxischen Sporen eingeatmet, können die verschiedensten gesundheitlichen Störungen auftreten: 

  • Kopfschmerzen
  • Schwindelgefühle
  • Übelkeit
  • Konzentrationsschwächen
  • Müdigkeit
  • Haarausfall
  • grippeähnliche Symptome
  • Störung der unteren Atemwege (Bronchitis, Asthma, chronischer Reizhusten), Atembeschwerden
  • Hautreizungen, nässende Hautentzündungen
  • gerötete und geschwollene Gesichthaut
  • Augenbeschwerden
  • konstitutionellen Beschwerden (Grippegefühl, Muskelschmerzen, allgemeines Unwohlsein)
  • Veränderung des weißen Blutbildes
  • Nasenbluten und sogar Lungenbluten
  • Störung der Immunabwehr
  • entzündliche und blutende Lungenerkrankungen bei Säuglingen
  • Herzrhythmusstörungen
  • Stachybotryose

Bei Stachybotrys chartarum können schon bei geringer Sporenkonzentration in der Raumluft Toxinwirkungen auftreten(!). Auch tote Sporen können toxisch und allergen wirken. Bemerkenswert ist es, das Stachybotrys chartarum in der Lunge die Synthese eines Enzyms verhindern kann, das die Lungenbläschen unter Spannung hält, damit diese nicht zusammenfallen.

Stachybotrys chartarum verursacht Vergiftungen durch vom Pilz gebildete Schimmelpilzgifte (Mykotoxine), die auch durch Hautkontakt aufgenommen werden können. Bei diesen können vier verschiedene Stadien unterschieden werden:

  • Im ersten Stadium treten Geschwüre in der Mundschleimhaut auf, verbunden mit vermehrter Speichelbildung (bis zu 12 Liter pro Tag), Nasenschleimhautentzündung und Entzündungen der Bindehaut des Auges.
  • Das zweite Stadium ist gekennzeichnet durch Verminderung der weißen Blutkörperchen.
  • Im dritten Stadium ist die Blutgerinnung blockiert. Erhöhte Temperatur und Durchfall sind weitere Kennzeichen diese Stadiums.
  • Im vierten Stadium ist keine Nahrungsaufnahme mehr möglich. Es kommt zum Tod.

Stachybotrys und Alzheimer
Die Auswirkungen einer Intoxikation durch Stachybotrys können in frappierender Weise den Symptomen der Alzheimerschen Krankheit ähneln. Der Verlust von logischem Denkvermögen und von Gedächtnisinhalten bei durch Schimmelpilze geschädigten Personen kann dazu führen, dass dieses in Zusammenhang gebracht wird mit fortschreitendem Alter oder mit dem Beginn der Alzheimerschen Krankheit. Auch sind medizinische Forscher davon überzeugt, dass ungünstige Umweltbedingungen eine genetisch fixierte Krankheit zum Ausbruch bringen können. Solche ungünstigen Umweltbedingungen können durch Schimmelpilze verursacht werden.

Bei Menschen, die bereits an Alzheimer erkrankt sind, sollte ganz besonders darauf geachtet werden, dass sie in einer schimmelpilzfreien Umgebung leben können. Nicht nur Stachybotrys, auch andere gesundheitsgefährdende Schimmelpilze sind befähigt, den Krankheitsverlauf drastisch zu verschlimmern.

Stachybotrys in verschiedenen Wachstumsphasen im REM bei 2920 facher Vergrößerung
Stachybotrys in verschiedenen Wachstumsphasen im REM bei 2920 facher Vergrößerung

Einen optimalen Nährboden für diesen Schimmelpilz bilden zellulosehaltige Baustoffe, speziell Gipskartonplatten und Tapeten. In den häufigsten Fällen zeigt sich der Stachybotrys schleimig und mit schwarzer bzw. dunkelgrauer Färbung. Speziell auf Gipsbauplatten erscheint er in Form einer schwarzen Rußschicht. Ein Nachweis von Stachybotrys in Wohn- und Arbeitsräumen kann durch eine erste Probeentnahme mit einer Klebefilmprobe erfolgen. Diese Methode ist zu Anfang sehr sinnvoll, weil die recht charakteristischen Konidien und manchmal sogar konidiogenen Zellen von Stachybotrys darauf bereits mikroskopisch sichtbar sind und dadurch zumindest eine Verdachtsdiagnose möglich ist. Selbstverständlich müssen nach einer positiven Erstdiagnose weitere Untersuchungsmethoden angewandt werden. Diese sind auf den jeweiligen speziellen Einzelfall abzustimmen. 

  • Luftprobenahme - Messung kultivierbarer Schimmelpilze Innenraumluft
  • Abklatschproben
  • Materialproben
  • Ermittlung der KBE (koloniebildende Einheiten)
  • MVOC - Messung

Das Vorkommen von Stachybotrys chartarum gilt als Indikator für Feuchteschäden in Gebäude.

Zur Gattung der Stachybotrys sp. gehören folgende Arten:

  • Stachybotrys albipes
  • Stachybotrys chartarum
  • Stachybotrys cylindrospora
  • Stachybotrys dichroa
  • Stachybotrys echinata
  • Stachybotrys elegans
  • Stachybotrys kampalensis
  • Stachybotrys longispora
  • Stachybotrys mangiferae
  • Stachybotrys microspora
  • Stachybotrys nilagirica
  • Stachybotrys oenanthes
  • Stachybotrys parvispora
  • Stachybotrys theobromeae
  • Stachybotrys zeae

 

  Unsere Leistungen

Wir bieten Ihnen in unserem Labor einen speziellen Stachybotrystest an, bei dem Sie eine Kontaktprobe selbst entnehmen und in unser Labor einschicken können. Die Kontaktprobe (Klebefilm) wird dann auf Stachybotrys getestet.  Die Auswertung erfolgt im Stereo-/Lichtmikroskop. Als Ergebnis erhalten Sie einen Kurzbericht, ob auf der Probe Stachybotrys enthalten ist. Sofern ohne weiteren Präparationsaufwand ersichtlich, erhalten Sie auch Hinweise auf die Schimmelpilzgattung bzw. Schimmelpilzart anderer auf der Probe vorkommender Schimmelpilze. 

Das Ergebnis erhalten Sie circa 1-2 Wochen nach Eingang der Probe im Labor

Preis für eine Analyse: 59 Euro (inkl. Mwst.)

 
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