Blastoschizomyces capitatus

Hefen, Hefepilz auf Nährmedium

Blastoschizomyces capitatus ist ein Hefepilz mit wahrscheinlich weltweiter Verbreitung. Er kann sowohl hyphenartige Strukturen (Pseudomyzel) bilden, als auch in Einzelzellen vorliegen. Blastoschizomyces capitatus findet sich in unterschiedlichsten Medien wie Boden, Meeressand, Hühnerkot und Holzstaub. Der Hefepilz gehört aber auch zur natürlichen Hautflora des Menschen.
Durch Verletzungen, unsterile Katheter oder Spritzenkanülen bei Drogenmissbrauch kann Blastoschizomyces capitatus in die Blutbahnen gelangen, seine pathogenen Eigenschaften entfalten und zu einer sog. Blastoschizomykose führen. Die Sporen und Zellen verteilen sich mit dem Blut im Körper und es kommt zu einer Fungämie, d.h. einem Wachstum des Hefepilzes im Blut.

Hefepilze im Lichtmikroskop

Hefen im Lichtmikroskop

Die Zellen haben einen Durchmesser von 3-8 mm und können sich sehr gut im Blutstrom fortbewegen. Schließlich gelangen die Hefezellen zu den inneren Organen (Leber, Nieren, Milz, Lunge, Gehirn, Herzbeutel, Knochenhaut), wo sie zu diversen Infektionen und Erkrankungen führen können (Endokarditis, Osteomyelitis, Encephalitis, Meningitis, Harnwegs- und Lungeninfektionen). Eine Immunschwäche durch Chemotherapie oder Antibiotikabehandlung sowie genetisch bedingte Bluterkrankungen wie eine Neutropenie (= Mangel an Abwehrzellen) begünstigen die Infektionen. Auch operative Eingriffe führen zuweilen zu einer Blastoschizomykose. Besonders gefährdet sind Frühgeborene bei intravenöser Ernährung, deren Immunsystem noch nicht voll entwickelt ist. Es wurden jedoch auch Infektionen bei gesunden Menschen dokumentiert.

Im Falle einer Infektion ist eine Therapie mit Antibiotika wie Fluconazol oder Terbinafin möglich.

 Informationen über einzelne Hefepilze, Hefen:

 

Startseite · Kontakt · Impressum · enius · Übersicht
Alle Angaben ohne Gewähr