Zygomyzeten |
Jochpilze (Zygomyzeten)
Die Jochpilze oder Zygomyzeten leben meist als Saprophyten und ernähren sich von totem Pflanzenmaterial. Einige Vertreter (z. B. Absidia und Rhizopus) können jedoch auch Tiere, andere Pilze und lebende Pflanzen attackieren. Zygomyzeten zeichnen sich auch durch ein sehr schnelles Wachstum aus, welches bei geeigneten Umweltbedingungen fast innerhalb eines Tages ein Koloniewachstum von mehreren Zentimetern zulässt. Die Kolonien zeigen sich als watteartiges, wollig-lockeres Luftmyzel, welches meist eine gräuliche bis bräunliche Färbung hat. Die meisten Jochpilze haben eine weltweite Verbreitung im Boden. Als Lebensmittelverderber können sie gelagertes Getreide, Früchte und Gemüse befallen. Auch im Bioabfall sind häufig Jochpilze anzutreffen. Ihre meist hohe Toleranz gegenüber niedrigen Temperaturen von etwa 0-5°C macht Jochpilze auch zu Besiedlern von gekühlten, zuckerreichen Lebensmitteln wie Obstkuchen und Torten. Dabei können die Jochpilze eine längere Kühlung überdauern und überwachsen dann bei Raumtemperatur innerhalb von 1-2 Tagen den gesamten Kuchen. Im Innenraum treten Zygomyzeten wie Mucor plumbeus, Rhizopus stolonifer und Absidia corymbifera relativ häufig auf. Im Krankenhaus kommt es bei mangelnder Hygiene zuweilen zu Kontaminationen von Infusionsschläuchen durch Mucor. Infektionen durch Zygomyzeten (Zygomykosen) sind selten, wenn sie auftreten aber meist lebensbedrohlich. Hier sind jedoch nur immungeschwächte Personen gefährdet. Durch das schnelle Wachstum der Zygomyzeten bleibt wenig Zeit für Therapiemaßnahmen. Die Zygomyzeten breiten sich bei Infektionen über die Luft bevorzugt in den Blutgefäßen im Nasen- und Gesichtsbereich aus, wodurch die Sauerstoffversorgung der Gewebe unterbunden wird und es kommt zur Ausbildung von Nekrosen. Dies hat eine starke Zerstörung der Gewebe zur Folge, welche letztlich tödlich sein kann. Im asiatischen Raum werden Zygomyzeten auch zur Produktion von fermentierten Lebensmitteln aus Soja eingesetzt (Tempe, Sufu). Diese Gruppe der Schimmelpilze zeichnet sich durch sog. coenocytische Myzelien aus. Dies bedeutet, dass die fädigen Zellen, die Hyphen, nicht durch Trennwände (Septen) unterteilt sind. Nur spezielle Strukturen wie die Sporenträger werden vom sterilen Myzel durch Septen abgetrennt. Alle anderen Gruppen der Schimmelpilze haben septierte Hyphen. |
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